Digital Publishing – das ändert sich jetzt in den Medien

    Digital Publishing ist dabei, das gedruckte Wort und Bild nach und nach vom Markt zu verdrängen. Das gilt vor allem für tagesaktuelle Medien wie Zeitungen und Zeitschriften, aber mehr und mehr auch für Bücher. Für Verlage bedeutet Digital Publishing vor allem eine Herausforderung finanzieller Art. Es geht schlicht um die Frage, wie sie mit Online- bzw. digitalen Produkten noch genug Geld verdienen können, um konkurrenzfähig zu bleiben bzw. zu überleben.

     

    Digital Publishing

    Mittlerweile sind Verlage durch ein verändertes User-Verhalten und neue Plattformen – Stichwort „Social Media“ – gezwungen, andere Wege zu beschreiten.

     

    Wenn der User an einer Stelle seine gewünschten Informationen kostenlos bekommt, gibt er woanders kein Geld mehr aus.

    Digital Publishing revolutioniert den Zeitungsmarkt

    Da am Digital Publishing letztlich kein Weg vorbei führt, stellt sich für die Macher von Zeitungen und Zeitschriften die Frage, wie sie in Zukunft noch rentabel arbeiten können, ohne dass die Qualität leidet. In Deutschland hat man an der Meldung des Springer Verlags gesehen, dass Medienunternehmen reagieren müssen.

    Springer konzentriert sich auf die Bild-Zeitung, auf ihrer Homepage Bild.de wurde im Mai 2013 als erstes deutsches Blatt eine Paywall mit preislich abgestuften Angeboten eingerichtet.

    Die New York Times fordert ihre Leser nach 20 Zugriffen im Monat auf, ein Abo abzuschließen. Folgende Infografik zeigt, dass sich die Bezahlschranke lohnt:

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    Es stellt sich die Frage: Bekommen wir bald nur noch tiefer gehende Informationen gegen Geld?

    Werden User in Zukunft für Digital Publishing zahlen?

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    Eine Studie des Reuters Institute for the Study of Journalism vom letzten Jahr zeichnet ein eher düsteres Bild. Demnach haben in Deutschland nur 11 % der User für digitale News-Angebote bezahlt, in Großbritannien gar nur 9 %. In Frankreich und den USA sieht es ähnlich aus. Ausnahmen sind Länder wie Italien und Spanien. Dort haben 21 bzw. 16 % Geld für zahlungspflichtige Angebote ausgegeben.

    Gravierender sind laut der Reuters-Studie aber andere Zahlen, nämlich die über die Bereitschaft der Leser, zukünftig Geld für Digital Publishing auszugeben. In Deutschland sind das gerade einmal 8 % gegenüber 80 %, die sich das nicht vorstellen können. In den anderen erwähnten Ländern sieht das Ergebnis nicht viel anders aus.

    eBooks überholen Print

    Diese Prognose gilt nicht nur für Zeitungen und Nachrichtenmagazine, sondern auch für den Buchmarkt. Eine Analyse von PricewaterhouseCoopers (PwC) sagt voraus, dass beispielsweise in den USA spätestens 2017 mehr Umsatz mit eBooks erzielt wird (8,2 Milliarden Dollar) als mit gedruckten und Hörbüchern zusammen (7,9 Milliarden Dollar).

    In Deutschland hat das eBook allerdings immer noch einen schweren Stand. PwC geht von einem Umsatzvolumen im laufenden Jahr von nur rund 250 Millionen Euro aus, was wohl an den besonderen historischen Strukturen des Buchmarkts hierzulande liegt. Das muss aber nicht heißen, dass es bei dieser zaghaften Entwicklung bleibt.

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    Digital Publishing ist die Zukunft

    Trotz allem gehört dem Digital Publishing die Zukunft. Traditionelle Printprodukte wird es zwar weiterhin geben, aber der Marktanteil wird deutlich sinken. Dafür sorgen auch neue Plattformen, die im Grunde nur digital realisierbar sind: Die Geschwindigkeit, mit der Social Media und Blogs an den User gebracht und aktualisiert werden können, ist für gedruckte Medien undenkbar. Bisher galt ein Online-Angebot als Ergänzung zum Printmedium. In Zukunft wird das wohl eher umgekehrt sein.

    Lesen Sie auch: Zeitungen im Internet – geht es auch ohne Papier?

    Was Journalisten über die Zukunft ihrer Branche denken, lesen Sie hier: Online Zeitungen – Zukunft des des Journalismus?

    Nächste Woche stellen wir Ihnen vor, welche neuen Aufgaben Redakteure als Digital Publisher erfüllen müssen! Besuchen Sie uns wieder und melden Sie sich für unseren Newsletter an.

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